| 18. Oktober 2023

Kernfusion soll nachhaltige Energieversorgung sichern

Die Kernfusion wird als eine vielversprechende Technologie angesehen, um die Herausforderungen der nachhaltigen Energiegewinnung für zukünftige Generationen zu bewältigen.

Die Kernfusion wird als eine vielversprechende Technologie angesehen, um die Herausforderungen der nachhaltigen Energiegewinnung für zukünftige Generationen zu bewältigen.

Kernfusion gilt als kontrollierbare, sichere und nachhaltige, vom Zugang zu Rohstoffen weitgehend unabhängige und allzeit verfügbare Energiequelle ohne radioaktiven Abfall. Es bestehen noch große technische Herausforderungen, bevor sie kommerziell nutzbar wird. Zudem erfordert die Entwicklung von Fusionsreaktoren wesentliche Investitionen und Forschungsbemühungen.

Energiesouveränität ist moderne Freiheit und staatliche Stabilität

Es ist ein gutes Zeichen, dass Fusionsenergie in Deutschland und Europa Teil der politischen und medialen Diskussion geworden ist. Erst Anfang Juni hat die Bundesregierung ihre erste Fusionsstrategie veröffentlicht. Nun ergreift Bayern die Initiative und startet die „Mission Kernfusion“, um die Fusionsenergie voranzutreiben. Das ist ein wichtiger Schritt, damit wir als Deutschland und Europa bei dieser Zukunftstechnologie dauerhaft eine relevante Rolle spielen.

Bayerns Masterplan sieht vor, ein Fusionsökosystem rund um Forschungseinrichtungen und Unternehmen wie Marvel Fusion und Proxima Fusion zu fördern. Die Strategie umfasst unter anderem neue Förderprogramme sowie neue Anlagen für magnet- und laserbasierte Fusionstechnologien.

Die Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND unterstützt Startups bei der Entwicklung der lasergetriebenen Fusion. So bietet die SPRIND-Tochter Pulsed Light Technologies Lasersysteme, Diagnostik und Rechenleistung für Kernfusion-Startups. Von dem Engagement sollen Unternehmen wie Marvel Fusion aus München und Focused Energy aus Darmstadt profitieren. In den nächsten fünf Jahren sind bis zu 90 Millionen Euro Förderung in die Technologie geplant.

Technologien made in Germany liefern relevante Beiträge zur Fusionsforschung

Deutschland verfügt bereits über umfangreiches Know-how in Schlüsseltechnologien, die für die Entwicklung der Kernfusion von Relevanz sind. In der Lasertechnik und der optischen Industrie, die für die lasergetriebene Trägheitsfusion notwendig ist, belegt Deutschland eine internationale Spitzenposition. Es ist daher essenziell, Forschung und Entwicklung in diesem Technologiebereich weiter zu fokussieren und auszubauen. So können Deutschland und Europa auch langfristig zu einem zentralen Ausrüster auf dem Gebiet der Kernfusion werden.

Nur Technik und Innovation bringen uns in der Zukunft voran

Die Kernfusion wird als vielversprechende langfristige Option angesehen, um den Energiebedarf der Menschheit zu decken, aber es wird noch Zeit dauern, bis sie in großem Maßstab umgesetzt werden kann. In der Zwischenzeit darf die Hoffnung auf Fusionsenergie aber die Weiterentwicklung und den Ausbau der Nutzung von erneuerbaren Energiequellen wie Wind, Solar und Geothermie nicht ausbremsen. Die Industrienationen können und müssen es sich leisten, mehrere Wege für eine nachhaltige Energieproduktion parallel voranzutreiben, um sicherzustellen, dass möglichst bald weltweit ausreichend regenerative Energie zur Verfügung steht.

Es darf aber auch nicht außer Acht gelassen werden, dass Energieversorgung bezahlbar sein muss und daher neben erneuerbaren Energien mehrere Optionen erfordern sollte. Eine Kombination verschiedener Ansätze und eine stetige Anpassung an die sich ändernden Bedingungen sind erforderlich, um eine bezahlbare und nachhaltige Energieversorgung für die deutsche Wirtschaft sicherzustellen.

Quelle Titelbild: Marvel Fusion

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